Rohrreinigung, Schlüsseldienst, Kammerjäger, Entrümpelung – Dienstleister, die immer dann Hochkonjunktur haben, wenn ein Notfall eintritt. Schließlich kommt der Fachmann auch mitten in der Nacht am Feiertag, wenn die Tür nicht mehr aufgeht oder zum Fest mit der Familie, wenn Onkel Herbert schuld an einer verstopften Toilette ist. Unternehmer in diesen Branchen stehen für schnelle und zuverlässige Hilfe – selbst zu den unmöglichsten Zeiten. Der Großteil der Handwerker liefert dabei professionelle Lösungen zu fairen Preisen. Jedoch gibt es hier auch einige wenige, die die ganze Brache in ein schlechtes Licht rücken. Die Rede ist von Abzockern oder einfacher, Betrügern. Das Problem bei der Abzocke im Bereich der Rohrreinigungen, Schlüsseldienste, Kammerjäger und Entrümpelungen ist nicht die eigentliche Arbeit. Auch wenn es schon vorgekommen ist, dass diese nur unzureichend oder gar nicht erledigt wurde, stehen im Fokus fast immer die überzogenen Rechnungen für das Geleistete. Dabei muss jedoch klar sein, dass nicht jede auf den ersten Blick, hohe Kostenaufstellung gleich «Abzocke» ist. Denn die Arbeit des Kammerjägers oder der Rohrreinigung müssen schließlich entsprechend fair bezahlt werden. Somit ist in der Kürze erst einmal wichtig zu wissen, was darf der Fachmann und was nicht: – Für den Notdienst durch die Rohrreinigung, den Schlüsseldienst, die Entrümpelung oder für den Kammerjäger, darf ein Zuschlag verlangt werden. Dieser Preiszuschlag ist jedoch nur dann rechtens, wenn er für Einsatzzeiten außerhalb der Geschäftszeiten erhoben wird. Zudem ist dieser nur auf bestimmte Posten auf der Rechnung zu berechnen. – Unzulässig hingegen sind Doppelabrechnungen. Etwa, wenn einmal die Arbeitszeit abgerechnet wird und dann noch einmal jeder laufende Meter. – Ungerechtfertigte Berechnung von eingesetzten Geräten. Handwerker dürfen lediglich den Werkzeugeinsatz in Rechnung stellen, der tatsächlich auch zum Einsatz kam. Wichtig ist jedoch festzuhalten, dass wenn ein Schlüsseldienst etwa notfällig in der Nacht hilft, die Autotüre aufzusperren, dann hat das seinen Preis. Ein Zuschlag ist in einem solchen Fall vollkommen legitim. Zu der Abzocke kommt es meist dann, wenn eine Notlage besteht. In dieser sind viele Menschen nicht achtsam genug und von den individuellen Umständen zu beeinflusst, um klare Entscheidungen treffen zu können. So wird infolgedessen dann schnell der erste Handwerker beauftragt, der ganz oben in den Suchergebnissen der Internetsuche erscheint, ohne diese näher unter die Lupe zu nehmen. Oder aber es wird derjenige ausgewählt, der ein «fast schon unglaublich günstiges» Angebot für seine Dienstleistung hat. So passiert es schnell, dass nicht etwa der zuverlässige und seriöse Fachmann vom Schlüsseldienst vor der Tür steht. Sondern einer, der eben Hunderte Kilometer weit gefahren ist, um zum Einsatzort zu kommen, um dann nur unzureichende Arbeit zu einem horrenden Preis liefert. Dabei ist noch einmal festzuhalten, dass ein professioneller Handwerker, unabhängig davon, ober er von der Rohrreinigung, vom Schlüsseldienst, der Entrümpelung oder dem Kammerjäger kommt, selbstverständlich der Schwierigkeit und der Lage entsprechend bezahlt werden muss. Um den seriösen Fachmann zu finden und nicht auf eine Abzocke hereinzufallen, gilt es sich an folgende Punkte zu halten: 1. Angebote Prüfen Unternehmen der Rohrreinigung, Kammerjäger, Schlüsseldienste oder Entrümpelung, die bei einer Suche im Internet ganz oben zu finden sind, haben für diesen Platz im Regelfall viel Geld bezahlt. Einzig unabhängige Suchmaschinen, die sich die Werbefreiheit sowie Gleichberechtigung auf die Fahne geschrieben haben, handeln anders. Hier ist «DuckDuckGo» als Alternative zu nennen. Die in den klassischen Suchmaschinen ganz oben gelisteten bieten meist die vermeintlich günstigsten Angebote und besten Preise. Doch hier ist Vorsicht geboten. Selbst wenn die Telefonnummer auf den ersten Blick auf ein lokal ansässiges Unternehmen schließen lässt, ist das nicht zwingend der Fall. Denn Callcenter mit regionaler Telefonnummer gaukeln dem Anrufer vor, mit einem Handwerker vor Ort verbunden zu sein. In Wahrheit sitzt der Hunderte Kilometer entfernt und berechnet horrende Preise für die Anfahrt. Lukrativ für den Handwerker als auch für die Callcenter, die für die Vermittlung einen Obolus erhalten. Rufen Sie also bei dem gewählten Unternehmen an und löchern Sie dieses mit Fragen. Wo genau befindet sich der Firmensitz? Wie lange dauert es, bis der Fachmann vor Ort ist? Wie hoch sind die Kosten? Versuchen Sie, eine Pauschale auszuhandeln und herauszufinden, wo die Firmenadresse ist. Bekommen Sie keine eindeutigen Antworten oder nur Aussagen, wie: „Das entscheidet der Mitarbeiter vor Ort“, suchen Sie ein anderes Unternehmen und ersparen Sie sich Ärger und Zeit! 2. Niemals im Vorfeld eine «blanko» Rechnung unterschreiben In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie es vermeiden, vor der Arbeit irgendetwas zu unterschreiben. Damit verbauen Sie sich die Möglichkeit, bei einer überzogenen Rechnung, rechtlich intervenieren zu können. Dazu sollten Sie sich ebenso nicht drängen lassen. Wird der Mitarbeiter der Firma aufdringlich, bedrohlich oder unverschämt, dürfen Sie seine Beauftragung umgehend beenden. Scheuen Sie sich auch nicht, im Notfall, die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren! Nur weil Sie den Fachmann zur Hilfe gerufen haben, sind Sie bei berechtigten Gründen nicht dazu verpflichtet, die Arbeit von diesem ausführen zu lassen. 3. Seriöse Rohrreinigung, Entrümpelung, Kammerjäger und Schlüsseldienst finden Egal, ob Sie die zuverlässige Rohrreinigung, die kompetente Entrümpelung, den fachmännischen Kammerjäger oder den professionellen Schlüsseldienst suchen – sinnvoll ist bereits im Vorfeld, ohne eine Notlage, einen lokal ansässigen Dienstleister zu eruieren. Kommt es dann zu einer Situation, in der Sie einen Fachmann benötigen, haben Sie den Experten schon an der Hand. Im Notfall hilft achtsam zu sein und Fragen am Telefon zu stellen. Klären Sie Pauschalpreise und Festpreise ab. Lassen Sie sich die exakte Anschrift des Unternehmens geben und bei Ankunft des Handwerkers, einen Ausweis zeigen. Unterschreiben Sie nichts, was nicht geleistet wurde.
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